Wirtschaft & Tourismus

Die Wirtschaft, das ist uns sicherlich allen klar, wird sich durch COVID-19 verändern. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen sind dabei enorm und bislang nicht absehbar. Wichtig ist jetzt, dass wir mit großer Kraftanstrengung und viel Augenmaß sicherstellen, dass sich die Samtgemeinde stabil weiterentwickeln kann.

Im Artland haben sich mittlerweile viele kleine und mittelständische Unternehmen angesiedelt. Durch diese Unternehmen wird ein Arbeits- und Fachkräftebedarf stark nachgefragt. Zudem ist erfreulich erkennbar, dass sich die regionalen Unternehmen stark mit ihrem Artland verbunden fühlen.

Mir ist es daher enorm wichtig, dass wir unsere lokale Wirtschaft schützen und stärken müssen zur Sicherung unserer ortsnahen Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Dabei dürfen wir aber auch die vielen anderen Menschen nicht vergessen, die Familien, die Kinder in den Kitas und Schulen sowie das Ehrenamt in den vielen Vereinen.

Aber was können wir uns zukünftig noch leisten, wenn sich die Haushaltssituation möglicherweise verändert? Daher brauchen wir eine Zukunftsperspektive, die diese veränderten Bedingungen berücksichtigt und wir damit Investitionen klug und nachhaltig treffen. Dabei ist es auch wichtig, die Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft wie z.B. die Digitalisierung oder das Work-Live-Balance zu erkennen.

Kommunen stehen heute mehr denn je im Wettbewerb um die Gunst von Unternehmen und Fach- und Führungskräften. Die Wirtschaftsfreundlichkeit ist dabei aus Sicht der Unternehmen sicherlich ein zentraler Faktor.

Mein vorrangiges Ziel ist es, dass wir die Attraktivität des Standort Artland weiter steigern, um weitere Firmen ins Artland zu holen oder sich Firmen adäquat erweitern können.

Dafür sind möglicherweise auch neue Gewerbeflächen erforderlich. Hierbei muss man aber zukunftsfähige Überlegungen anstellen. U.a. muss man sich bei einer möglichen Erschließung auch auf die konkreten Nachfragen und Bedürfnisse einstellen.

Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist unser Tourismus. Mit seiner einzigartigen ländlichen Baukultur verfügt unser Kulturschatz Artland über die höchste Dichte an historischen Fachwerkgebäuden wohl in ganz Europa. Bis heute sind mehrere Hundert Hofanlagen und Einzelgebäude erhalten, die als typische Artländer Bauernhofkultur unter Denkmalschutz stehen und bereits von der UNESCO als Weltkulturerbe nominiert waren. Hier sollte man unbedingt einen weiteren Anlauf starten um aufgenommen zu werden. Dies bringt sicherlich einen weiteren touristischen und wirtschaftlichen Mehrwert. Am zweiten Wochenende im September (Tag des offenen Denkmals) präsentiert sich der Kulturschatz Artland in all seinen Facetten dem Besucher. Im Jahr 2019 wurde dieses zuletzt mit dem Programm „Kulturschatz Artland live“ kombiniert. Dieses stellt aus meiner Sicht ein weiteres touristisches Highlight dar und sollte unbedingt weiterverfolgt werden.

Idealerweise bietet sich eine Erkundigung des Artlandes und seiner Mitgliedsgemeinden mit dem Fahrrad an. Auch eine Einkehr in unsere vielen gemütlichen (Hof-) Cafès und Restaurants sind möglich. Über den „Poggenpad“ ist unsere Altstadt dabei am besten zu erkundigen. Überdies sind vielseitige Stadt- und Museumsführungen möglich. Und wer es sportlich mag, der ist bei den vielseitigen Draisinenfahrten sowie dem Swin-Golf bestens aufgehoben. Und einen kulinarischen Genuss der besonderen Art bietet eine Weinprobe im zweitgrößten Weinkeller Norddeutschlands.

Allerdings besteht aus meiner Sicht jedoch ein Mangel im Bereich von Schlecht- bzw. Allwetterangeboten und speziell für die Zielgruppe Familien, die stark nachgefragt werden. Die hohe Qualität von Natur und Landschaft und die besondere regionale Historie stellen sich als thematische Schwerpunkte für die weitere Aufbereitung und Vermarktung der Fülle von Erlebnismöglichkeiten als große Chance dar.

Zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre und Jahrzehnte wird sein, die Qualität aller touristischen Angebote, insbesondere auch die der touristischen Infrastruktur zu erhalten und zu steigern. Dabei sollte Qualität vor Quantität liegen, um so den Anforderungen heutiger und künftiger Zielgruppen gerecht zu werden. Zudem gilt es die Komfortangebote für die Zielgruppe 50+ weiter zu entwickeln, worunter auch die Maßnahmen der Barrierefreiheit fallen. Insgesamt sehe ich diese Aufgaben bei der Tourismus Marketing Artland in guten Händen. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Samtgemeinde Artland kümmert sich um alle Fragen des Tourismus in der Samtgemeinde. Ich würde mir aber wünschen, dass man hier noch aktiver wird, um so den Touristen in unserer Region weitere Möglichkeiten anzubieten. Dies stärkt auch unsere Wirtschaft.

„Zusammen für das Artland“

VERWALTUNGSERFAHRUNG AUF VERSCHIEDENSTEN EBENEN

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LEIDENSCHAFT FÜR DIE KOMMUNALPOLITIK